Turnschuhe
51.780 ArtikelVom Turnschuh zum Modeschuh
Mit der Einführung seiner Oxford-Schuh-Modelle im Jahr 1957 brachte der amerikanische Sportschuhersteller Converse sehr flache Schuhe auf den Markt. Diese Art von Turnschuhen war in verschiedenen Farben erhältlich und fand auch außerhalb von Sportlerkreisen großen Anklang. Der entspannte, bequeme und lässige Stil wurde für den Alltag entdeckt, und Converse gelangte mit einem Anteil von neunzig Prozent der Produktion an die Spitze des nordamerikanischen Marktes für Sportschuhe.
Ab 1970 stand Converse jedoch einer neuen, starken Konkurrenz gegenüber und begann, seine dominierende Rolle bei Sportschuhen einzubüßen. Unternehmen wie Nike führten neue Technologien bei der Herstellung ein. Die Aufmerksamkeit von Publikum und Verbrauchern wurde auf Innovationen und futuristische Designs gelenkt, die ein Technologiezeitalter vorwegnahmen, das die folgenden Jahrzehnte prägen sollte. Viele prominente Basketballspieler entschieden sich anstelle der guten alten Chuck Taylor All Stars von Converse nun für neue, leistungsstarke Nikes.
Anstatt im Bereich der Sportschuhe mit Nike und anderen Marken wie Adidas, Reebok oder Puma zu konkurrieren, entschied sich Converse, dem Sportmarkt den Rücken zu kehren, und sich in Richtung Modebranche zu orientieren. Es gab neue Modelle in vielen Farben, Drucken und Mustern. Erschwingliche Preise und eine große Modellvielfalt sorgten wieder für steigende Umsätze. Das einfache Design und die mit den All Stars Sneakers assoziierte Individualität übt weiter ihren starken Reiz aus, und wer könnte sich den Film "Grease" aus dem Jahr 1978 ohne Converse-Sneaker vorstellen?
Ein Schuh als Symbol für Protest und Kreativität
Die Converse-Modelle der Achtziger- und Neunzigerjahre fanden Eingang in die neuen Formensprachen kreativer Subkulturen. Das schlichte Designs kam in der Musikindustrie, insbesondere bei Punks, gut an. Gruppen wie die Ramones, die Sex Pistols und Nirvana traten mit Converse-Sneakern auf. Die Marke avancierte zum Imageträger von Hip-Hoppern und Rockmusikern, und das übertrug sich auf viele andere Künstler und kreative Geister. Obwohl selbst ein Massenprodukt, wurden Converse-Schuhe ein Symbol für Unangepasstheit und zum Ausdruck von Protesthaltung und Rebellion gegen die Massenkultur.
Trotz dieser Popularität geriet das Unternehmen 2003 wirtschaftlich in schweres Fahrwasser. Das Schicksal der historischen Marke schien schon besiegelt, als Nike auf den Plan trat und Converse aufgekaufte.
Im Laufe des nächsten Jahrzehnts wurde die Traditionsmarke mit neuen Modellen und frischem Marketing wieder zu einem Verkaufsschlager. Nike verdient mit Converse-Sneakern gutes Geld, und in jeder Minute werden ein bis zwei Paar All Stars verkauft.
Hier mehr zur Geschichte der Schuhmarke Converse.