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Puma muss wieder für steigende Umsatzzahlen kämpfen
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Puma muss wieder für steigende Umsatzzahlen kämpfen

Jochen Zeitz ist es gewesen, der den Sanierungsfall Puma zu einer Kultmarke gemacht hat, die weltweit angesagt ist. Mit der Zeit lahmt das Label der Wildkatze jedoch ein wenig, sodass Vorstandschef Zeitz mit einem Fünfjahresplan dafür sorgen möchte, dass die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens wieder steigt.

Eines wird mit Sicherheit Teil des Plans sein: vier Milliarden Euro. Diese Zahl beschreibt das Umsatzpotenzial, welches bis zum Jahr 2015 realisiert werden soll. Leider hatte Zeitz das gleiche Vorhaben schon 2006 für das Jahr 2010 geplant. Dieser Plan wurde deutlich verfehlt, da der Jahresumsatz von Puma circa 2,6 Milliarden Euro betragen wird. Die Profitabilität ist zwar hoch, doch liegen die letzten Wachstumssprünge lange Zeit zurück. Doch der Fünfjahresplan ist nicht der einzige Grund für das Einleuchten einer neuen Phase, denn auch der Mehrheitsaktionär von Puma, François-Henri Pinault, kündigte einschlagende Veränderungen an.

Zu diesen Veränderungen zählt einerseits der Rücktritt von Jochen Zeitz vom Vorstandsvorsitz. Stattdessen soll er demnächst in Paris für Nachhaltigkeit und somit Umweltthemen verantwortlich sein. Auch soll die Puma AG in Zukunft zu einer europäischen Aktiengesellschaft werden. Darüber hinaus möchte Pinault mit Zeitz eine Shoppingtour antreten, bei der starke globale Marken anvisiert werden, welche Puma in vielerlei Hinsicht ergänzen sollten.

Im Laufe der Zeit soll Puma nach China expandieren. Die Konkurrenz ist bereits stärker in China vertreten, während Puma sich aus dem fernöstlichen Markt bisher zurückgezogen hat, obwohl China ein enormes Umsatzpotential für Sportartikel bietet. Das Geld spielt in jedem Fall keine Rolle, denn 400 Millionen Euro sind im Moment in der Kasse von Puma vorhanden, wobei für den PPR-Umbau noch tiefer in die Tasche gegriffen werden soll, damit die zukünftige Sport & Lifestyle-Sparte eine angemessene Grundlage erhält.

Besonders die Felder Wassersport, Mode für Skater und Outdoor sollen in Zukunft bei Puma wachsen, so Pinault. Mögliche Übernahmeziele sind in diesem Zusammenhang beispielsweise das Unternehmen Timberland (Outdoor und Schuhe) aus Amerika oder aber Marken wie Billabong und Quicksilver. Die Firma Jack Wolfskin steht außerdem angeblich auf der "Einkaufsliste" von Puma. Mit dem Kauf dieses Labels würde Puma zusätzlich zahlreiche Geschäftsstellen und Immobilien erhalten.

Als Zeitz in den 90er Jahren zu Puma kam, ging das Label den Bach herunter. Die Turnschuhe waren zu Schnäppchenpreisen auf Wühltischen vorzufinden und rote Zahlen standen an der Tagesordnung. Im Laufe der Jahre schenkt er der Marke neues Leben und sorgte für mehr Profitabilität. Doch nun sollte Puma sich in erster Linie auf Bereiche konzentrieren, in denen es Potential gibt, welches noch ausgeschöpft werden kann. Hier steht vor allem Fußball im Fokus, wobei auch Outdoor-Sportarten nicht ignoriert werden sollten. Es ist an der Zeit, einen neuen Bestseller auf den Markt zu bringen, was innovative Produktionsideen bedarf.

All diese Veränderungen möchte Zeitz nicht mit Hektik, sondern ruhig angehen. Die Geschäftsentwicklung soll nicht wie ein Sprint, sondern wie ein Marathon verlaufen, so Tausendsassa Zeitz.