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Schritt für Schritt: Alles über Schuhe
Nike verklagt Hersteller von Lil Nas Xs "Satanischen Air Max
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Lil Nas X“-Air-Max mit Menschenblut - Nike verklagt Hersteller der „Satan-Schuhe

Angeblich enthalten die satanischen Air Max für die der US-Rapper Lil Nas X wirbt einen Tropfen Menschenblut. Doch Nike will dem Teufelsimage nicht in Verbindung gebracht werden und verklagt deshalb den Hersteller der Sneaker.

Exklusive und seltene Sneaker können sehr teuer werden. Sie gelten nicht nur bei Rappern als Statussymbol und sind ein beliebtes Sammelobjekt. Einen eigenen Sneaker auf den Markt zu bringen Rapper Lil Nas X von Old Town Road auf den ersten Blick daher eine gute Idee zu sein.

Allerdings kommt die Kreation des 21-jährigen Musikers nicht ohne Kontroverse daher. Deswegen ist Nike, auf dessen Air-Max-Schuh das umstrittene Experiment beruht, von der ganzen Aktion überhaupt nicht begeistert. Deswegen geht der Sportartikelgigant gegen den Hersteller der Satan Schuhe jetzt gerichtlich vor. Zumindest über fehlende PR für sein Produkt kann Lil Nas X daher nicht beklagen.

Angefertigt wurde der schwarz-rote Schuh, auf dem ein Teufelsmotiv zu sehen ist, vom Kunstkollektiv MSCHF Product Studio. Nike ist der Ansicht, dass MSCHF Product Studio damit die seine Markenrechte verletzt, wie der Klage zu entnehmen ist. Die Firma teilte dem Sender CNN mit, dass sie weder zu Lil Nas noch zu MSCHF geschäftliche Beziehungen unterhält. Nike habe diese Schuhe weder designet noch auf den Markt gebracht, heißt es in der Stellungnahme weiter. Auch befürworte man die Schuhe nicht.

Bei den Schuhen, die zur Ursache des Eklats geworden sind, handelt es sich um eine spezielle Anfertigung von Nike-Air-Max-97-Sneakern. Neben der roten Tinte sollen sie angeblich in der Sohle auch einen Tropfen echten menschlichen Blutes enthalten. Laut CNN gibt das Kunstkollektiv in einer Pressemitteilung an, dass das Blut von Mitgliedern von MSCHF stammt. Diese “Blutspende” der besonderen Art wird von MSCHF als Opfer für die Kunst beschrieben, das zu machen sie gerne bereit sind. Zudem wird der Schuh von einem Pentagramm sowie einem umgedrehten Kreuz geziert. Auf der Rückseite finden sich die Schriftzüge “MSCHF” und “Lil Nas X”.

Nike geht davon aus, dass das Redesign dem Wert der Firma schadet

Die Satan-Sneaker sind auf eine Auflage von 666 Paar limitiert und waren laut Medienberichten in unter einer Minute ausverkauft. Pro paar mussten die Käufer stolze 1.018 USD berappen. Dieser Preis ist angeblich eine Referenz auf eine Bibelstelle handeln (Lukas 10, Vers 18). Im dortigen Evangelium kann man die Worte “Ich sah wohl den Satanas vom Himmel fallen als einen Blitz.” lesen.

Lil Nas X wird von Nike nicht direkt als Beklagter genannt. Von ihm ist zu vernehmen, dass er vor hat den Empfänger des Paares mit der Nummer 666 persönlich aus den Social-Media-Nutzern aussuchen werde, die vorab einen seiner Tweets verbreitet haben. Angesichts der extrem niedrigen Auflage und der Tatsache, dass das Release des Schuhs zeitlich mit der Veröffentlichung eines neuen Videos zu dem Song “Montero (Call Me By Your Name)” zusammenfällt, kann man davon ausgehen, dass es sich bei dem ganzen Spektakel um eine gut kalkulierte Marketingaktion handelt. Auch der Inhalt des Videos ist thematisch übereinstimmend, dann man sieht ihn dort mit einer Figur tanzen, die Teufelshörner trägt.

In seiner Klage vor einem New Yorker Bundesgericht argumentiert Nike, dass die Schuhe produziert wurde, ohne die Zustimmung oder Autorisation von Nike einzuholen. Das Unternehmen stellt fest, dass es in keiner Weise in das Projekt involviert ist.

Nach Ansicht von Nike beschädigt das inoffizielle Redesign den Firmenwert, wie in der Klage zu lesen ist. Nach Angaben des Sportartikelherstellers sorgte das Release nicht nur für Verwirrung unter den Kunden, sondern hatte auch für Boykottaufrufe zur Folge, da das Design für religiöse Menschen anstößig ist und Kunden der irrigen Annahme unterlagen, dass Nike für das Produkt verantwortlich ist.

So äußerte sich etwa die republikanische US-Gouverneurin Kristi Noem aus South Dakota kritisch zu dem Design. Der evangelikale Fernsehprediger Mark Burns machte ebenfalls Stimmung gegen den Schuh. Zu Mark Burns hat Lil Nas X ein ohnehin gespanntes Verhältnis, seit sich der Rapper letztes Jahr als homosexuell outete.

Nike versucht mit seiner Klage zu erreichen, dass das Gericht interveniert und MSCHF mit sofortiger Wirkung untersagt Bestellungen für die Schuhe zu bearbeiten. Zudem verlangt das Unternehmen Schadensersatz.